Im Blinzig steht eine herrliche Anzahl an Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) und Großem Zweiblatt (Listera ovata). Damit uns diese Orchideen erhalten bleiben, müssen wir die Wiese einmal im Jahr mähen und das Mahdgut auf die Seite rechen. Insgesamt werden ca. 20.000 m² Fläche gemäht, das Mahdgut von der Fläche entfernt und die Orchideen erfasst. Neben den Orchideen kann man hier auch die parasitische Sommerwurz (Orobanche) entdecken, die sich mit ihren Keimwurzeln an Wirtspflanzen anheften. Ihr bleiches Aussehen rührt daher, dass sie keine eigenen Chloroplasten besitzen und daher keine Photosynthese betreiben können - sie müssen sich also vollständig von ihrem Wirt ernähren lassen.
Nicht nur die herrliche Orchideenblüte entschädigt für die mühevolle Arbeit.
Auch nach der Orchideenblüte lohnt sich ein Besuch im Blinzig. Die mageren Wiesen beherbergen eine Vielzahl an Pflanzen, von denen wiederum verschiedenste Schmetterlinge und andere Insekten profitieren.
Schachbrettfalter (Melanargia galathea) sind auf magere Wiesen angewiesen. Ihre Raupen ernähren von verschiedenen Gräsern, während der Falter an verschiedenen Blüten der Wiese Nahrung finden.
Das Große Ochsenauge (Maniola jurtina, links) und der C-Falter (Nymphalis c-albumrechts, rechts) können regelmäßig im Blinzig beobachtet werden.
Sandbiene (Andrena, links) und Furchenbiene (Halictus, rechts)
Großes grünes Heupferd (Tettigonia viridissima, links) und Rösels-Beißschrecke (Metrioptera roeselii, rechts).
Die Wiese musste noch von ein paar Baumstumpen befreit werden, die im Sommer im hohen Gras nicht mehr sichtbar waren und dadurch das Mähen arg erschwert haben.
Außerdem gab es ein paar Löcher zu füllen. Mit vereinten Kräften war der Einsatz an einem Mittwochabend zu bewältigen.