04.09.2016: Gottesanbeterinnen Schloßberg

Besonders vielversprechend war das Wetter nicht - dennoch kamen trotz heftigem Regen einige interessierte Zuhörer zu der Exkursion mit dem Ziel, die Gottesanbeterinnen auf dem Schloßberg zu finden.

Zur Einstimmung auf die Exkursion hat Nico Chalwatzis einige auf dem Schloßberg vorkommende Arten vorgestellt - hier die Heideschnecke, die optimal an die trocken-heißen Bedingungen auf dem Schlossberg angepasst ist. Sie überdauert Trockenperioden, indem sie sich etwa zwanzig Zentimeter über dem Boden an Pflanzen heftet und ihr Haus verschließt. Diese Höhe hat den Vorteil, dass sie vor der Hitze, die vom Boden ausgeht, geschützt ist. An diesem Sonntag hatten wir allerdings reichlich Gelegenheit, diese Schnecken in Aktion zu sehen: sie haben von dem Regenwetter profitiert und sind munter auf dem Schloßberg herumgekrabbelt.

Nach einer kurzen Wanderung zur Hermann-Kohl-Hütte, konnten wir trotz des insektenunfreundlichen Wetters einige der begehrten Insekten zeigen.

Die Gottesanbeterinnen (Mantis religiosa) kommen sowohl grün, als auch braun gefärbt vor. Die Färbung richtet sich maßgeblich an der Farbe der Pflanze, auf der die letzte Häutung stattgefunden hat. Jetzt im September haben die meisten von ihnen das letzte Larvenstadium hinter sich gelassen und fliegen als adulte Tiere auf Partnersuche umher.

 

Auffällig ist der weißschwarze Fleck an den Vorderbeinen zu sehen. Mit diesem Augenmimikry versucht die Fangschrecke bei Gefahr größer zu erscheinen.

Ansonsten ist sie alles andere als friedliebend: entfernt sich das deutlich kleinere Männchen nach der Paarung nicht unverzüglich, wird es vom Weibchen aufgefressen.

 

Aufgrund des Wetters haben wir dann die Exkursion kurzerhand modifiziert, und sind zu unserem Feuersalamander-Laichplatz gelaufen, in der Hoffnung, wenigstens ein paar der gefleckten Lurche zu finden.

 

Mangels Kescher wurde ein Regenschirm zweckentfremdet - mit Erfolg: 

eine Salamanderlarve mit sehr wenigen Pigmenten hat sich mit dem Regenschirm fangen lassen und wurde von den Teilnehmern begutachtet. Durch den Regen war das Wasser allerdings zu aufgewühlt und trüb um weitere Larven zu entdecken.

Adulte Feuersalamander haben sich trotz der vorangegangenen Trockenperiode leider nicht blicken lassen.

 

Den Teilnehmern hat es hoffentlich trotzdem gefallen. Wir haben uns zumindest sehr über das rege Interesse an den Gottesanbeterinnen gefreut und werden die Wanderung im nächsten Jahr wieder anbieten - dann allerdings bei sonnigem Wetter.