Um dies zu verhindern, errichten wir jedes Jahr temporäre Amphibienzäune, damit die Tiere in Eimer geleitet werden, und wir sie sicher über die Straße tragen
können.
Leider erwischen wir mit so einem Zaun aber nicht alle Amphibien, so dass zum Teil auch die Straßen nach ihnen abgesucht werden müssen.
Dafür suchen wir engagierte HelferInnen, die bei geeigneter Witterung abends oder nachts den Zaun und die Straße abgehen und den kleinen Tieren über die Straße helfen.
Unsere Einsatzorte 2022 sind in
und unserer Kolleg*innen sind tätig in:
Wer helfen möchte, melde sich bitte unter amphibienwanderung@gmail.com oder WhatsApp/Tel. 0160/90824629 . Wir freuen uns über jeder helfende Hand - egal ob regelmäßig oder auch nur sporadisch!
Informationen für Neueinsteiger finden Sie hier!
Abgesehen davon, dass Erdkröten sich sehr langsam fortbewegen, und es in ihrem Tempo einfach nicht schaffen würden, eine befahrene Straße (bereits bei ein Verkehrsaufkommen von 9 Autos/h endet für 80% der querenden Kröten die Reise tödlich), haben männliche Erdkröten erschwerend die Angewohnheit, sich von ihren Herzensdamen zum Wasser tragen zu lassen. Dabei warten sie bevorzugt auf der übersichtlichen und von der Tagessonne noch angewärmten Straße auf vorbei"eilende" Weibchen. Das Erdkrötenmännchen im Bild ist hoch aufgerichtet und eindeutig auf Brautschau. Auf der Straße sitzend, ist seine Überlebenschance gleich null.
Bitte Tempo 30!
Bei hoher Geschwindigkeit sind die kleinen Tiere nicht nur recht schwierig zu erspähen. Es nutzt ihnen auch nichts, wenn aufmerksame Autofahrer so fahren, dass sie von den Reifen nicht erwischt werden. Ab einem Tempo von 30 km/h entsteht unter dem Auto ein Sog, dem die fragilen Lurchlungen nicht standhalten. Die Lunge platzt, und das Tier bleibt verendet auf der Straße zurück - ohne äußerlich verletzt zu sein. Dieses Phänomen wird als Barotrauma bezeichnet. Aus diesem Grund ist es für die querenden Tiere so wichtig, dass sich Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten!
Amphibien schützen - Leitfaden für Schutzmaßnahmen an Straßen.
Innenministerium Baden-Württemberg, 1. Auflage 2009
Es ist nicht „Wetter“ – es ist „Klimawandel. “Die Trockenheit seit 2018, die zu frühe Austrocknung, der Mangel an reinen oder überhaupt an Amphibiengewässern.
Die zunehmende Zersiedelung, jahrzehntelange Entwässerung im Ried und Grundwasserabsenkungen… - Die Umweltgifte, der Insektenschwund, die extensive Landwirtschaft sind nur einige Gründe, die hier zählen. Der Klimawandel hält Einzug - mit Trockenheit, fehlenden und nicht mehr gut übers Jahr verteilten Niederschlägen und für die Zukunft kaum noch einer natürlichen Vernetzungsmöglichkeit der einzelnen Vorkommen, um einen genetischen Austausch der Tiere zu gewährleisten.
Die Skepsis gegenüber solch "künstlichen Eingriffen zum Arterhalt" oder die Argumentation "Die Natur wird das schon regeln" ist heute nicht mehr angebracht. Die Landschaft in der wir hier Leben ist bis ins Kleinste von Menschen verändert. Wo ist noch ursprüngliche Natur zu finden? Wo sind z.B. noch reine oder überhaupt Amphibiengewässer zu finden?
Angefangen mit der Rheinbegradigung und dem Verlust tausender Hektar Feucht- und Auenwaldgebiete bis hin zum heutigen Zustand ohne natürliche Wasserläufe, Entwässerungsgräben, kaum mehr Wald ohne Forstwirtschaftliche Eingriffe und endlose Monokulturen sind alle menschengemacht. Viele Arten sind daran, vollkommen zu verschwinden/auszusterben. Ein Erhalt der noch vorhandenen Arten ist in dieser Situation nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen möglich. Wir sehen uns in der Verantwortung und Verpflichtung, wie es auch die Gesetzesvorlage vorsieht.
Ansprechpartner für das Amphibienprojekt oder Interessenten an unsere Naturschutzarbeit vor Ort sind beim
BUND Hemsbach-Laudenbach Mitvorsitzender Uwe Somplatzki,
eMail: hemsbach-laudenbach@bund.net
Silvia Fusch NABU Heppenheim e.V., NABU Kreisverband Bergstraße
eMail: info@nabu-heppenheim.de; amphibienwanderung@gmail.com